„Das ist anregend eigen und eigentlich verschoben genug, um auf großen Festivalbühnen zu landen“
Jazz Thing 4.11.11
„This CD is a gorgeous, evocative combination of two beautiful artistic forms whose richness and revelations deepen with each listen. Of course, that’s what haiku and jazz are both all about—depth of insight. Goodman and band deliver that and then some. They have found the right resonating frequencies for the two artistic forms.
The CD inspires such poetic responses by working with moods, atmosphere and intuition as well as with words and melodies and forms. Or rather, the group has found a marvelous balance of all those elements. This inspired set of poem-songs, there is no quite right word to catch the freshness of this blending, is a marvelously rare work. It is a meditation on the beauty of jazz and haiku and a gorgeous path towards insight about them both.“
Jazz in Japan – Michael Pronko 30.10.11
„...a wonderful thing....“
Sam Hamill –award winning author and haiku scholar
„"Jazz+ Haiku" [Double Moon Records DMCHR 71089] ist sicherlich als ein Experiment zu verstehen und weniger als ein Konzept, weil das Album keine letztlich schlüssigen Antworten darauf gibt, geben kann, wie haiku zu rezipieren ist. Haiku ist hier nicht, wie so oft anderswo, Alibi für Pseudoanspruch, sondern wird behutsam und hier im wahren Wortsinn instrumentalisiert als Inspiration zur Improvisation oder als Element von bzw. für Goodman-Kompositionen.
Das Programm umfasst 13 Stücke… Die Textebene ist jeweils das Zentrum der Lieder zwischen Kammermusik ("Such a Moon") und Jazz ("The Loves of a Cat"), immer eher sanften, vorsichtig Dialogchancen sondierenden Ensembleklängen und eher der meditativen Ruhe satori verpflichtet als irgendeinem Drang zum jazzigen Grooven. Swing funktioniert hier anders, nicht westlich, sondern östlich: Die Musik wird erst, sagen wir, "existenzfähig" im Zusammenspiel mit den Stimmen, Fjoralbas Gesang und Kiyomis Zitaten. Was hier "swingt", ist keine äußerliche Bewegung, sondern die Bewegung, die aus der Ruhe kommt: "Jazz + Haiku" feiert meditative Ruhe, ist vorwiegend sanfte Musik, zwar voller jazziger Spannung, aber immer auch von kammermusikalischer Balance zwischen Außen- und Innenwelt. In "Bamboo Children" ist eine zusätzliche, eine männliche Stimme zu hören, die, wie zu vermuten ist, Geoff gehört. "The Loves of a Cat" ist durchaus mehr Jazz als anderes. Und das letzte Stück, "The Sound of a Bell", ist das vielleicht schönste, meditativste. Und damit der beste Schluss, den dieses Album haben kann.
Geoff hat sich mit haiku beschäftigt, eine Lyrikform mit Startbildern für manipulierte Assoziationsketten, manipuliert, weil sie jedem Japaner vertraut sind, Gedanken, in denen es meist um das Wechselspiel der Jahreszeiten oder überhaupt die Zeit geht, um Wiederkehr, um Dauer, um das Ewige oder auch das Wiederkehrende, das sich im subjektiven Erleben des Moments manifestiert. Bashos weltberühmter "Frosch"-haiku ist dafür exemplarisch: furu ike ya/kawazu tobikomu/mizu no oto – "Der alte Teich/Ein Frosch springt hinein/Das Geräusch [Aufspritzen] des Wassers."
Eine bessere Analogie zur Goodmanschen Musik gibt es kaum. Stücke wie "Cicada", musikalisch wie von der poetischen Dramaturgie her beispielhaft, machen "Jazz + Haiku" zu einem der erfreulichsten und nachhaltigsten Alben, die Geoff bisher gemacht hat.“
Jazz Podium/Alexander Schmitz 03.2011
„Unter Mithilfe des Saxofonisten Till Martin fand der Gitarrist gute Formen für die kurzen, sehr ungewohnten Texte; „The Loves of a Cat“ erntet Lacher: „Having slept, the cat gets up, yawns, goes out to make love.“ Geoff Goodman hat die jeweilige Stimmung der Texte kongenial ins Musikalische Übertragen - Nachdenkliches klingt eher verhalten, Lustiges hat Witz, Stimmungsvolles wirkt fast feierlich. Goodmans behutsamer Umgang mit den Texten schafft ein Gesantkunstwerk, das von der gut konzipierten Band schön umgesetzt wird. Glücksgriff für das Projekt ist die in Albanien geborene Sängerin Fjoralba Turku, die früher schon mit dem Gitarristen zusammenarbeitete. Die junge ängerin trägt die Texte glockenklar und nicht unwichtig verständlich vor und fügt sich auch mit wortfreien Vokalisen gut in die Band ein. „lch wollte die Texte aber auch im 0riginal vorstellen“, sagt Geoff Goodman. „Eine Übersetzung ist doch immer noch etwas anderes als das 0riginal. Ich habe Kiyomi kennen gelernt und sie in die Band geholt. So haben einige Stücke nicht nur die englische Gesangsfassung, sondern noch den japanischen 0riginaltext dabei.“
Geoff Goodman hat sich nicht verlocken lassen, auch die Musik an den Fernen 0sten anzugleichen. Seine Bands sind immer schon ethnisch offen in
alle Richtungen; wollte man Goodmans Projekte musikalisch einsortieren, würde man sich schwertun, die passenden Schubladen zu finden. Zu eigenwillig, zu „gegen den Strich gebürstet“ sind seine Kunstwerke, die schon in der Zusammenstellung seiner Bands beginnt. Er versteht es, Musiker zu vereinen, die seiner Musik das gewisse Extra geben
können. lm Falle von Jazz + Haiku, hat er Till Martin, der mit Saxofon und Klarinette einen sehr warmen Sound beisteuert und für die Projekt-Erdung zuständig war. Über Bassist Henning Sieverts muss man nicht viel schreiben, er ist einfach einer der solidesten und gleichzeitig innovativsten Bassisten Deutschlands. Urgestein Bill Elgarts kraftvolles,
melodisches Schlagzeugspiel passt mit exzellent klingenden Bells und Becken gut ins Bild. Geoff Goodman selbst mit seinen wandelbaren Sounds und Spieltechniken ist für die Richtung der Stücke zuständig. Mal eher folk-orientiert mit viel Fingerpicking, geht es über Jazzgitarre bis zu Funk und Soul. Die Songformen mit Text halten die Band zunächst
streng zusammen, entlassen die Musiker nach den Strophen in die improvisatorische Freiheit. “
Jazzthetik – 5/6.11
"Curiosities of Nature" nennt sich dieser erlesen besetzte Vierer mit Dame – der 25-jährigen, in Tirana/Albanien geborenen Sängerin Fjoralba Turku, mit ihrer samtweichen Altstimme zwischen südosteuropäischer Melancholie und mediterraner Leichtigkeit. Stimmliches Pendant zur Holzblaskunst, Hugo Siegmeth an Saxophon und Klarinette, der sich mit einfühlsamer Linienführung einzuordnen, an anderer Stelle markant zu brillieren weiß. Mit Henning Sieverts, einem der besten Kontrabassisten der europäischen Jazzwelt, daneben der erfahrene, vor Kreativität berstenden Drummer Bill Elgart, steht das Ganze auf den grundsoliden Beinen einer dienlich agierenden, dabei Akzente setzenden Rhythmusgruppe, gekittet von Goodmans mal harmonisch stützender, solistisch oft in poetischen Themen aufgehender, auch mal unter enorm viel Drive mitreißender Saitenkunst: Goodman lebt, vielmehr erlebt die Musik seines multiethnisch determinierten Quintetts. Jenes lässt die musikalischen Stile, westliche und östliche Einflüsse, jazzig flirrende Gitarrensounds, raffinierte Rhythmen und folkloristische Gesangsstücke in albanischer oder englischer Sprache so natürlich wie selbstverständlich ineinander laufen, wie zum Beweis einer Weltsprache Musik, dabei so organisch klingend, als würden gerade naturwissenschaftliche Reaktionen und Prozesse zur Entstehung neuen Lebens ablaufen; Ein Klangkunstwerk mit Tiefe und Ausstrahlung." Donaukurier
„Ganz anders, Goodmans Kompositionen auf der Basis von Haikus, dieser formal unendlich strengen japanischen Lyrik zwischen Gedicht und Aphorismus. Stringent auf Transparenz hin durchkomponiert zu Beginn entließ Goodman seine Tondichtungen solistisch, im Duo, Trio oder im Quartett letztendlich doch immer in die improvisatorische Freiheit.“
Passau Live
„Im Laufe des Programms waren ganz unterschiedliche Haiku-Titel zu erleben. Der erste etwa knöpfte melodisch an japanische Musik an, sehr geschickt in die europäisch-nordamerikanische Harmonik eingebaut, und ließ in Rhythmen und Stückaufbau an die Japanischen Rundgesänge denken, aus denen die Haiku-Traditionen enstanden. Später mischten sich auch jazzige Klänge ein, und Fjoralba Turku füllte die Musik mit exquisitem Jazzgesang auf.“
Magdeburg Presse
„Eine Symbiose, mannigfaltig in ihren Erscheinungsformen wie die Nature selbst“
Donaukurier
„Goodmans Kompositionen überzeugen durch Originalität und eine individuelle Handschrift, mit welcher sich der leidenschaftliche Grenzgänger auf musikalischem Neuland bewegt ...
... mit unverwechselbarer Handschrift entlockt Goodman seinem Instrument die ganze Welt der Töne ... irgendwo zwischen New- u. Modern Jazz und Free Improvisation ... überrascht immer wieder mit Kontrasten, ironischen Anspielungen und witzigen Details ... dominiert von persönlicher Originalität, die aus purer emotionaler Kraft stammt ... Down to earth in oft raffinierten rhythmischen Gefügen und in der angenehmen Höhe einer zeitgenüssischen Jazzauffassung ...“
Süddeutsche Zeitung
„Fjoralba Turku, die gebürtige Albanerin, singt mit einer samtenen Altstimme ausdrucksstark und faszinierend. Die Sängerin verströmte mit ihrer Stimme viel erotisches Flair.“
Münchner Merkur
Über Goodman/Turku:
„Zum Abschluss stellten Goodman und Turku bittersüß und doch behende die Welt mit "Blue in Green" von Miles Davis und Bill Evans und mit "Backwards state of mine" auf den Kopf. "The stop-sign says GO" - Oh, nein bitte noch nicht - "but the clock it won't show me the time" - so ist's auch recht, denn man möchte den beiden noch ewig zuhören“
Passau Live