"Ein Klangkunstwerk mit Tiefe und Ausstrahlung."
Das japanische Wort haikai bedeutet "sportlich, spielerisch". Davon abgeleitet, hat sich das Haiku schon vor langer Zeit in Japan etabliert als Produkt einer Art kollaborativen Dichter-Happenings, eines sportlich-spielerischen Wettbewerbs namens Renga - sozusagen einer mittelalterlichen 'Poetry Slam'. (Der früheste bekannte Meister dieser 'Disziplin' nannte sich Basho und lebte im 16. Jahrhundert). Ein Dichter gibt die erste Zeile vor, der nächste dichtet passend dazu, dann wieder der nächste oder der erste usw. - nennen wir's einfach lyrische Improvisation.
Geoff Goodman kombiniert in seinem neuen Projekt eine Reihe von Haikus mit speziell dafür geschriebenen Kompositionen, angeregt vom Humor, der Prägnanz und der Kompromisslosigkeit der Texte, angeregt auch durch ein ganz neues Spektrum der instrumentalen, rhythmischen und harmonischen Möglichkeiten. Die Musik reflektiert die Gedichte, ihre Wirkung, ihre Inspiration durch Inhalt und Form.
Die so entstandenen Stücke unterliegen - natürlich - einem kräftigen Jazz-Einfluss mit entsprechendem Raum für Improvisation, sie zeigen aber auch Spuren der Klassischen Moderne und - bisweilen - der Folklore.
Präsentiert wird diese aparte Kultur-Mixtur von Geoff Goodmans neuester Formation "Curiosities of Nature", der sowohl die albanische Sängerin Fjoralba Turku angehört, die die Songs und Haikus auf Englisch singt, als auch die japanische Sprecherin Kiyomi, die die Texte in ihrer Muttersprache rezitiert vor dem Hintergrund frei improvisierter Musik - ganz im Sinne also der frühen Renga - Lyrik-Sessions.
“Haiku” is a form of Japanese poetry consisting of 17 syllables, in three metrical phrases of 5, 7, and 5 respectively. A haiku traditionally contains a defined word or phrase which symbolizes or implies the season referenced in the poem. The earliest master of this poetry form was Basho, writing in the 1600s.
I have transposed a collection of haiku into song form, juxtaposing the original Japanese text with the sung English translations. The sound of the Japanese language thus becomes an additional musical/rhythmic element. The texts are primarily Matsuo Basho’s, but there are also haiku from Yosa Buson (1716-1783) and Kobayashi Issa (1763–1827).The music is a mirror or reflection of the poems, influenced and inspired by the texts. I’ve tried to capture the mood and atmosphere of these poems in my compositions, which, like the haiku texts, are in miniature or minimal form. Because of their brevity, I’ve combined two to three haiku together into one piece, taking a particular theme, be it seasonal, a reference to a specific animal, or an event.